Psychotherapie
Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz
"Behandlung der Seele" bzw. "Behandlung von seelischen Problemen"
Sie bietet Unterstützung bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns. Ziel der Psychotherapie ist, seelisches Leid, psychische Erkrankungen und damit verbundene psychosomatische Krankheiten zu heilen bzw. zu lindern.
Dazu zählen beispielsweise Ängste und Phobien, Depressionen, Suchterkrankungen, Essstörungen.
Traumatherapie
Ein Trauma entsteht durch ein überwältigendes Ereignis, das zu schnell, zu heftig, zu früh und/oder unvorbereitet auf den Menschen einwirkt.
Das kann sowohl auf eine akute einmalige Situationen (Schocktrauma) als auch auf vergangene Momente aus der Kindheit (Entwicklungstraumata / Bindungsstörungen) zurückgeführt werden.
Der Organismus erlebt eine übermächtige Bedrohung seiner Existenz, wobei die normalen Bewältigungsmechanismen überfordert sind.
Die Folge ist eine massive Stressreaktion, die mit einer tiefen psychischen, körperlichen und sozialen Verunsicherung einhergeht.
Auch wenn das Erlebte nicht mehr rückgängig zu machen ist, ist das Ziel der Therapie den Menschen wieder zu stabilisieren und den Alltag zu bewältigen. Die traumatischen Ereignisse so zu verarbeiten und in das eigene Leben zu integrieren, dass sie die Lebensqualität nicht mehr beeinträchtigen und sich wieder Zukunftsperspektiven entwickeln können.
Brainspotting - eine neuropsychotherapeutische, systematische Traumabehandlungsmethode
Brainspotting ist ein junges, effektives körper- und beziehungsorientiertes Traumatherapie-Verfahren, welches durch den New Yorker Psychoanalytiker Dr. David Grand entdeckt und entwickelt wurde. Es erweist sich, zur Bearbeitung emotionaler und/oder körperlich belastender Themen und Traumata, als eine äußerst wirkungsvolle Methode.
Brainspotting basiert unter anderem auf der Erkenntnis: dass unsere Blickrichtung bestimmt, wie stark wir uns emotional mit einem Thema verbinden. D.h. zu unterschiedlichen belastenden Themen findet sich ein Punkt, bestimmt durch die Blickrichtung, an dem die dazugehörigen Emotionen und Körperempfindungen maximal spürbar sind.
Der Brainspot wird durch ein „Scannen“ des Gesichtsfeldes ermittelt, dabei können spontan Körperempfindungen, Bilder, Gefühle oder Erinnerungen auftauchen. Während dieser Aktivierung kann es zu unterschiedlichen unwillkürlichen Reaktionsmustern („Reflexen“), wie z.B. Blinzeln, Zuckungen der Augen, Schlucken, Gähnen, Stirnrunzeln, Lippenlecken oder auch Körper-Zuckungen kommen.
Die „fokussierte Aktivierung“, d.h. die Fixierung der Augenposition auf den durch den Zeigestab (Pointer) repräsentierten Brainspot erlaubt einen intensiven „Selbstdialog“ im geschützten und Sicherheit spendenden therapeutischen Kontext. Verarbeitungsprozesse, die der Integration belastender Erfahrungen und dem Aufbau von Regulationskompetenz dienen, können sich dann entfalten.
Egostate-Therapie und Hypnotherapie
Diese Therapieform wurde von John & Hellen Watkins erstmals 1979 entwickelt und bis heute immer weiter modifiziert und ergänzt.
In Verbindung mit dem hypnotherapeutischen Ansatz entwickelten sich ganz eigene Zugangsmöglichkeiten. Der Ego-State Therapie liegt ein Teilmodell der Persönlichkeit zugrunde, das davon ausgeht, dass die Persönlichkeit jedes Menschen aus verschieden Anteilen zusammengesetzt ist. Im gesunden Zustand arbeiten die sogenannten Ich-Anteile bewusst und unterstützend zusammen. Durch traumatische Ereignisse kann es jedoch zu einer Abspaltung innerer Zustände kommen, welche dann das Erleben eines Menschen unbewusst beeinflussen und Konflikte hervorbringen. In der Therapie geht es um das Kennenlernen und Wertschätzen der eigenen inneren Anteile, um diese zu einem stabilen Team zu vernetzen.
IKR - "Das - Innere - Kinder - Retten"
Das "Innere Kind retten" (IKR) ist eine Methode der imaginativen Traumatherapie von Gabriele Kahn. Dabei geht es um eine schonende Traumaverarbeitung von Menschen mit einer sogenannten Komplextraumatisierung, das bedeutet, dass die Betroffenen unter mehreren verschiedenen Traumata leiden, die häufig in der Kindheit oder Jugend verankert sind.
Der Vorteil dieser schonenden Methode des „Innere Kinder Rettens“ besteht darin, dass das Trauma zur Verarbeitung nicht erneut durchlebt werden muss. Es findet also keine Traumaexposition statt. Es genügt, zu identifizieren, welches Kind oder welche Jugendlichen eine Rettung und Hilfe benötigen um es dann, durch imaginierte Helfer, in Sicherheit bringen zu lassen.
Ziel ist eine dauerhafte Beruhigung und Heilung im Persönlichkeitssystem herzustellen.
PITT - Psychodynamisch
imaginative Traumatherapie
Der von Frau Prof. Dr. Luise Reddemann entwickelte Therapieansatz PITT, integriert Aspekte der angewandten Psychoanalyse, der kognitiven Verhaltenstherapie sowie imaginative Verfahren und Achtsamkeitsmeditation zur Behandlung schwer traumatisierte Menschen.
Im Vordergrund der Therapie stehen sogenannte imaginative Elemente, bei denen die Vorstellungskraft der PatientInnen genutzt wird, um Emotionen zu regulieren und eine positive Selbstbeziehung aufzubauen.
Behutsam werden gegenwarts- und zukunftsorientierte Räume äusserer und innerer Sicherheit erarbeitet, die einen Aufbau emotional stabiler Beziehungen ermöglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ego-State-orientierten Arbeit auf der „inneren Bühne“ mit verletzten und verletzenden Anteilen der Persönlichkeit. Im therapeutischen Prozess geht es um emotionale Nachnährung, Trost spenden und Anerkennung des erlebten Leids und gleichzeitig einer Zuwendung zu dem was lebendig ist und wachsen will um die Grundlage für ein erfülltes Leben in Sicherheit und Würde zu erfahren.
Die Therapie ist in drei Phasen gegliedert: Stabilisierung, Traumabearbeitung, Integration und Neuorientierung.
TRE - Tension & Trauma Releasing Exercises nach D. Berceli
Bei der Verarbeitung von Stress und Traumata ist die Einbeziehung des Körpers essentiell.
Gesprächstherapie
Nach Carl Rogers
Die personenzentrierte Gesprächspsychotherapie wurde von dem Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers begründet. Sie basiert auf einem humanistischen Menschenbild und legt daher einen besonderen Wert auf eine menschliche Begegnung und stellt die zwischenmenschliche Beziehung in den Mittelpunkt.
In der Gesprächstherapie geht es darum, dass der Klient durch die Hilfe des Therapeuten sein Verhalten selbst erkundet, die in ihm angelegte Fähigkeit zur Selbstverwirklichung zurückerlangt und dadurch selbstständig seine Problematik lösen kann.